Der Fahrplanwechsel
Warum gibt es eigentlich diesen Fahrplanwechsel und wie ist die Vorgehensweise?
Dennis Fiedel, Pressesprecher der NAH.SH, erklärt im Interview, wie der Fahrplan entsteht und wie es zu dem Wechsel kommt.
Redaktion (R): Warum gibt es eigentlich einen Fahrplanwechsel? Kann nicht alles bleiben, wie es ist?
Dennis Fiedel (DF): In der Regel gilt ein Fahrplan für ein Jahr – von Dezember bis Dezember. Aber die Ansprüche ändern sich. Die Nachfrage steigt zum Beispiel. Oder es gibt neue Fahrzeuge. Manchmal müssen wir auch auf Änderungen im Fernverkehr reagieren.
R: Und wie wird der neue Fahrplan dann entworfen?
DF: In der Regel dient der Fahrplan des Vorjahres als Blaupause für den nächsten Fahrplan. Wir schauen dann, wo es bisher Probleme gab und versuchen, dort zu optimieren. Zudem müssen längerfristige Bauarbeiten und Veränderungen beim Fern- und Güterverkehr berücksichtigt werden.
R: Und daraus ergibt sich dann der neue Fahrplan?
DF: Genau. Die Eisenbahnunternehmen prüfen dann, wie sie optimal diese Vorgaben umsetzen können. Dabei soll sich der Fahrplan nach Möglichkeit von Jahr zu Jahr nicht zu stark verändern. Schließlich haben sich viele Fahrgäste auf den bisherigen Fahrplan eingestellt. Eine komplette Neuorganisation des Fahrplans findet in der Regel nur alle zehn bis fünfzehn Jahre mit Beginn eines neuen Verkehrsvertrages statt.
R: Und ihr überprüft dann, dass alles hinhaut?
DF: Nicht ganz. Wir machen das mit den Verkehrsunternehmen gemeinsam.
R: Und wenn ihr euch mit denen einig seid, geht’s los?
DF: Fast. Wenn wir hier fertig sind, reicht jedes Verkehrsunternehmen seinen Entwurf beim Infrastrukturbetreiber DB Netz AG ein. Der prüft ihn dann und führt sämtliche geplanten Nah-, Fern- und Güterverkehre regionen- und länderübergreifend zu einem Gesamtfahrplan zusammen.
R: …der Gesamtfahrplan, den wir dann am Bahnhof aushängen sehen?
DF: Ja. Die Verkehrsunternehmen übernehmen den von der DB Netz AG geprüften und vom Land genehmigten Fahrplan und können ihn veröffentlichen. Das passiert dann beispielsweise als Aushang in den einzelnen Stationen, als Fahrplanbuch und über die Fahrplan- und Tarifauskunftssysteme wie z. B. auf www.nah.sh oder in unserer App. Darüber hinaus erhalten die Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen interne Fahrpläne mit detaillierteren Informationen und speziellen Unterlagen für jeden einzelnen Zug.
R: Und wo ist jetzt der Zeitpunkt, an dem dieser Fahrplandialog einsetzt?
DF: Hier kann der Fahrplanentwurf diskutiert werden – bevor wir ihn mit den Bahnunternehmen fertig machen und an DB Netz schicken. Wir haben zu jeder Linie Änderungen vorgelegt und diese können jetzt von den Fahrgästen diskutiert werden. Genauso wie die Verkehrsunternehmen ihre technischen Prüfungen durchführen, sollen die Fahrgäste überprüfen, ob auch für sie alles stimmig ist.
R: Alles klar. Und was passiert dann?
DF: Wir werten die Diskussion aus und arbeiten Änderungen in den Fahrplan ein. Anschließend wird der Fahrplanentwurf an die Verkehrsunternehmen weitergegeben, damit diese den überprüfen können.
R: Super! Vielen Dank für die Erklärung.
Einen Überblick darüber, wie der Fahrplan entsteht, bietet auch diese Broschüre zum Fahrplan.